Sehr geehrte Leser*innen!
Wir freuen uns, Ihnen in unserer Rubrik LeseEcke des Departements für Pflegewissenschaft und Gerontologie diesmal folgende Literaturübersicht anbieten zu können:
Implementierung des KOMMA-Ansatzes zur Unterstützung von Angehörigen in der häuslichen Palliativversorgung
Autorinnen: Christiane Kreyer, Sabine Pleschberger
Quelle: https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000981
Hintergrund
Die Unterstützung der Angehörigen in der ambulanten Hospizarbeit und Palliativversorgung erfolgt meist wenig systematisch. In einem dreijährigen Modellprojekt wurde mit der Carer Support Needs Assessment Tool-Intervention (CSNAT-I; dt. KOMMA-Ansatz) ein evidenzbasierter personenzentrierter Ansatz zur Unterstützung von Angehörigen in drei Projektregionen in Nordrhein-Westfalen umgesetzt und evaluiert.
Ziel
Den Implementierungsprozess und Faktoren, die auf diesen Einfluss hatten, darzustellen.
Methoden
Der für den deutschsprachigen Raum adaptierte KOMMA-Ansatz wurde mithilfe von Multiplikatorinnen in sechs ambulanten Hospizdiensten und Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) umgesetzt. Die Evaluation erfolgte anhand der Normalization Process Theory (NPT) mittels eines Mixed-Methods-Evaluations-Designs.
Ergebnisse
Der KOMMA-Ansatz wurde dienstübergreifend erprobt, eine routinehafte Umsetzung konnte im eher kurzen Implementierungszeitraum aber nicht vollständig erreicht werden. Die Mitarbeiter_innen waren von der Sinnhaftigkeit des Ansatzes überzeugt, das Feedback der Angehörigen positiv oder unspezifisch. Die Praxis der Angehörigenarbeit veränderte sich, und das Thema Angehörige erhielt mehr Aufmerksamkeit. Barrieren zeigten sich bei der personenzentrierten Gesprächsführung mit Angehörigen sowie in organisationalen Routinen.
Schlussfolgerungen
Der personenzentrierte KOMMA-Ansatz hat Potenzial, die Angehörigenarbeit in den Strukturen der Palliativversorgung im deutschsprachigen Raum zu professionalisieren. In den Diensten benötigt es dafür einen Kulturwandel.
Gesundheit an österreichischen Pflichtschulen aus der Sicht Lehrender: eine qualitative Studie
Autor*innen: Jan Daniel Kellerer, Matthias Rohringer, Margarethe Achenrainer
Quelle: https://doi.org/10.1007/s11553-023-01091-y
Hintergrund
Gesundheit und Gesundheitsförderung spielen an Schulen eine entscheidende Rolle bei der Bildung von gesunden und gesundheitsbewussten Kindern und Jugendlichen. Lehrpersonen stehen dabei vor vielfältigen Herausforderungen im Zusammenhang mit (schul-) gesundheitsbezogenen Aufgaben.
Ziel
Das Ziel war es, Herausforderungen, Aufgaben und Handlungsfelder zu explorieren, mit denen sich Lehrpersonen an österreichischen Pflichtschulen im Zusammenhang mit dem Thema Schulgesundheit konfrontiert sehen.
Methodik
Die Methodik richtete sich nach einem qualitativ-explorativen Forschungsansatz, basierend auf semistrukturierten Interviews mit Lehrpersonen an österreichischen Pflichtschulen. Die Datenauswertung erfolgte durch deduktivinduktives Kategorisieren.
Ergebnisse
Die Analyseeinheiten aus dem transkribierten Datenmaterial von 15 Interviews wurden drei Hauptkategorien zugeordnet. Lehrpersonen nehmen eine Vielzahl unterschiedlicher Gesundheitsprobleme wahr und müssen entsprechend reagieren. Dabei fühlen sich Lehrende häufig unzureichend kompetent, angemessene Maßnahmen zu ergreifen und äußern aufgrund nicht bewältigbarer Herausforderungen dringenden Bedarf an professioneller Unterstützung und Fortbildungen imBereich der Gesundheit.
Schlussfolgerung
Die Studie zeigt, dass Lehrpersonen eine Vielzahl an gesundheitsbezogenen Herausforderungen wahrnehmen, oft jedoch unzureichend unterstütztwerden. Es besteht Bedarf an kontinuierlicher professioneller Unterstützung, um Stress und Unsicherheit im Umgang mit gesundheitlichen Problemen von Schülerinnen und Schülern zu reduzieren und eine bestmögliche Schulgesundheitsversorgung zu gewährleisten.
The pain assessment checklist for seniors with limited ability to communicate-II (PACSLAC-II): Translation, cultural-functional adaptation, and psychometric testing in an Austrian population
Autor*innen: Gerhard Müller, Marten Schmied, Bettina Wandl, Christoph Gisinger, Claudia Fida, Petra Schumacher
Quelle: https://doi.org/10.5430/jnep.v14n4p23
Objective
This study aimed to translate, culturally-functionally adapt, and test the psychometric properties of the German Pain Assessment Checklist for Seniors with Limited Ability to Communicate-II (PACSLAC-II-G).
Methods
The scale was translated and adapted according to the ISPOR principles. PACSLAC-II-G was tested for its psychometric properties in 107 cognitively and verbally impaired geriatric nursing hospital residents.
Results
Internal consistency of PACSLAC-II-G was acceptable (Cronbach’s = .752). Inter-rater reliability showed high observed percentage agreement (Po = 72% – 100%). Content validity could not be established. Convergent validity of PACSLACII-G rated high with the total scores of BESD (= PAINAD).
Conclusions
PACSLAC-II-G was in part reliable and valid in this population sample.